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Reisebericht Myanmar – 1. Yangon

„Burma Reloaded“

Nur einen ganz kurzen Moment fragte ich mich, was ich überhaupt tue, als um 4 Uhr morgens gnadenlos der Wecker klingelte und es nach langer Vorfreude endlich losging. Das schon viele Male durchexerzierte Programm „Abreise“ lief fast automatisch ab. Wenn da nicht immer diese Aufregung wäre. Von wegen, man hat nach so vielen Reisen nicht mehr aufgeregt zu sein, eher das Gegenteil war der Fall. 


Überpünktlich standen meine Reisebegleiterin und das Taxi vor der Türe und schon waren wir auf dem Weg zum Bahnhof. Auch der Zug fuhr fahrplanmäßig, diesmal gab es keine Verzögerungen, aber die sollten bei dieser Reise auch noch kommen.

Der Check-In bei am Flughafen Frankfurt verlief reibungslos, außer dass wir unser Handgepäck wiegen mussten. Ich hatte doch tatsächlich 1kg zu viel in meinem Rucksack! Die freundliche Dame fragte, ob ich etwas auspacken könnte. Ich holte meinen Bücherstapel aus dem Rucksack und wollte ihn in den noch auf dem Band liegenden Koffer umpacken. Aber nein!! Ich könne sie doch unter den Arm nehmen. Und eh ich es mich versah war mein Koffer in den Tiefen der Gepäckanlage des Frankfurter Flughafens verschwunden und mein Handgepäck hatte den Anhänger, dass es das richtige Gewicht hat. Verstehe dies wer will, aber was macht es für einen Sinn, wenn man bis um die nächste Ecke mit einem Stapel Bücher unterm Arm herumläuft, um diese dann wieder dahin zu packen, wo man sie herausgenommen hat!?
Die Zeit bis zum Abflug verging zum Glück auch schnell und an der „Krabbelkontrolle“ musste ich, entgegen meiner Erwartungen, nicht mein komplettes Handgepäck auspacken. Die Warterei begann, als alle Passagiere schon im Flugzeug saßen. Wir standen fast eine Stunde in der Warteschlange, bis wir zur Enteisung an die Reihe kamen. Im Geiste rechneten wir schon aus, ob unsere nun geschrumpfte Umsteigezeit in den Emiraten reichen würde. Unsere Sorge galt weniger uns als Fluggast, sondern unserem Gepäck. Es wäre sehr unangenehm, ohne Gepäck in Burma anzukommen. Aber die Zeit reichte aus, um auch dort über eine Stunde im Flieger zu sitzen, bis wir endlich starten konnten. Nein, keine Enteisung! Ein Fluggast hatte es sich sehr kurzfristig anders überlegt und nun musste sein Gepäck im Bauch der Boeing 777 gefunden werden. Den 2. Teil der Anreise verschliefen wir fast komplett. Beim Umstieg in Bangkok reichte die Zeit sogar noch aus, um schnell in die Lounge der Bangkok Airways zu springen und uns an Häppchen und Kaffee zu laben ;-)) Die letzte Strecke nach Yangon war dann nur noch ein Katzensprung. 
Enteisung – Etihad – Lounge Bangkokair – Suvarnabhumi Airport Bangkok

 

Den ersten beinahe Herzkasper dieser Reise bescherte mir meine Reisebegleiterin am Flughafen in Yangon. Wir stiegen frohen Mutes aus der Maschine aus, waren schon fast an der Passkontrolle als ihr einfiel, dass sie ihren Pass samt der Dokumentenmappe im Flieger vergessen hatte. Danach wusste ich, dass sie sehr gut und vor allen auch schnell zu Fuß war, um die Strapazen dieser Tour locker durchzustehen. Mit wieder rosiger Gesichtsfarbe kam sie strahlend aus dem Flugzeug gerannt, um nun den Weg zur Passkontrolle zu nehmen. Ruck zuck knallten die Zöllnerinnen uns die Stempel in die Pässe und wir marschierten mit dem Gepäck aus dem Zollbereich, wo uns unser Guide schon sehnsüchtig mit dem obligatorischen „Welcome“-Schildchen erwartete. John stellte sich kurz vor und verpasste uns noch an Ort und Stelle die erste Lektion Burmesisch. „Mingalabar“, was universell für „hallo“, „guten Tag“, „guten Abend“,etc. eingesetzt werden konnte. Was „danke“ hieß habe ich leider wieder vergessen, aber immerhin 50% des Gelernten sind hängen geblieben. Diese Erfolgsquote erreiche ich leider nicht immer…aber weiter im Text.
Da wir recht früh dran waren und John ein gemütlicher Mensch zu sein schien, führte uns der erste Weg direkt ins Hotel „Panorama“. Im 9 Stock mit Sicht über die Stadt quartierte man uns ein. Die Erholungszeit war von John großzügig bemessen, sodass wir in aller Ruhe duschen und wach werden konnten. Irgendwie musste da aber einer die Dusche mit einem Hochdruckreiniger verwechselt haben ;-)) Es spülte uns schier davon. Das hätten wir eher in Bagan brauchen können, um uns den Tempelstaub von den Füssen zu waschen. Dort tröpfelte es leider nur spärlich aus der Dusche. Das Sightseeing am Mittag fiel auch sehr gemütlich aus. Zuerst brachte uns John dicke Geldbündel, denn die burmesische Währung tauscht man nicht auf der Bank, sondern privat oder auf dem ‚Schwarzmarkt‘. Im Nu waren wir reich, Geldbeträge im 6-stelligen Bereich wechselten den Besitzer – die Euro-Beträge hatten leider nur halb so viele Stellen! Das viele Papier mussten wir erst einmal irgendwo verstauen, bevor es zum Bummel über den Gemüsegroßmarkt ging. 
Kyat
Durch unsere Müdigkeit nach der langen Anreise waren wir fast überfordert von den vielfältigen und bunten Eindrücken. John kannte sich sehr gut aus, was man mit den vielen uns zum Teil unbekannten Obst- und Gemüsearten machten konnte, aber dass er gerne isst, das sah man ihm auch an.
Gemüsegroßmarkt Yangon Burma

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