In Marrakeschs Medina führen alle Wege zum Djemaa el Fna, dem großen Platz. Wo früher Menschen hingerichtet wurden, tobt heute das Leben. Sowohl Einheimische als auch Touristen zieht es täglich auf den Platz Djemaa el Fna.
Schon vormittags füllt sich der Platz mit Leben. Die fliegenden Händler bauen ihre Stände auf, oftmals auf kleinen Wägelchen, mit denen sie auf dem Platz unterwegs sind. Luftballons, Henna-Tattoos, Souvenirs, Gebäck, Tempo-Taschentücher – es gibt fast nichts, was nicht angeboten wird. Gegen Nachmittag kommen dann die Schlangenbeschwörer, Geschichtenerzähler, Akrobaten, Quacksalber, Affenbesitzer, Musiker und Gaukler. „La Place“ wie er von den Einheimischen genannt wird, ist zu jeder Tageszeit einen Besuch wert.
Den besten Ausblick bieten die Terrassen der Restaurants rund um den Djemaa El Fna. Mit dem Fotografieren sollte man sehr vorsichtig sein. Natürlich sollten bei Portraits die einzelnen Personen um Erlaubnis gefragt werden.
Am späten Nachmittag werden die Garküchen aufgebaut. Dicke Rauchschwaden der Grills ziehen über den Platz und machen die Dämmerung zu einem besondern Moment. Es ist nicht einfach, sich für den richtigen Stand zu entscheiden. Überall wird das Essen des jeweiligen Standes als das Beste auf dem Djemaa El Fna bezeichnet. Unsere Erfahrung zeigte, dass es wichtig ist, sich auf jeden Fall über die Preise zu informieren und darauf zu achten, wo möglichst viele Einheimische sitzen. Dort haben wir immer am besten gegessen. Auch für die „Unerschrockenen“ wird einiges angeboten. Gegrillte Schafsköpfe, Innereien, Schnecken und so manches Undefinierbares.
Egal zu welcher Tageszeit man auf dem Platz weilt, ein frisch gepresster Orangensaft belebt Körper und Geist – egal ob man das Besichtigungsprogramm noch vor sich hat oder bereits mit müden schweren Füßen abends auf den Platz zurückkehrt.
Am liebsten saßen wir allerdings in einem der vielen Cafes und beobachteten das Treiben auf dem Platz.