Auf dem Weg zum Gipfel des Kilimandscharo über die Marangu Route sollte man möglichst einen Tag zur Akklimatisierung mit einplanen. Dieser findet dann auf einer Höhe von 3720 Meters bei einem Tagesausflug zum Zebra-Rock statt.
Unser Tag zur Akklimatisierung begann schon mit einem herrlichen Sonnenaufgang. Die Ebene unter uns ein Wolkenmeer und je höher die Sonne kam, desto mehr vertrieb sie die eisige Kälte. Welch‘ eine Wohltat ohne Tagesrucksack laufen zu können!
Der Weg zum Zebra-Rock führte uns in 2 Stunden von 3720 Höhenmeter auf 4200 Höhenmeter. Erstaunlicherweise vertrugen wir alle die „dünne Luft“ in dieser Höhe. Nur schnelle Fortbewegung endete meist in Atemlosigkeit und man wurde sich schnell bewusst, dass der Slogan „pole, pole“ = „langsam, langsam“ hier wirklich wörtlich zu nehmen war.
Der Zebra-Rock ist eine Felsformation, deren gestreiftes Muster der Namensgeber war. Nach einer Pause und dem obligatorischen Foto auf dem Zebra-Rock, marschierten wir wieder zum Horombe Hut zurück.
Dort erwartete uns ein leckeres Mittagessen und ein wunderschöner Nachmittag mit blauem Himmel und Sonnenschein. Nach einem kleinen Ausrutscher verbunden mit einer ruckartigen Bewegung meines immer noch schmerzenden Ellenbogens, tat dieser wieder höllisch weh. Da die Scherzen nicht nachlassen wollten, griff ich nach einem Tag Pause wieder zu Schmerzmitteln und versuchte des Rest des Tages, den Arm möglichst still zu halten. Tief im Innern war mir schon klar, dass das keine normale Prellung sein konnte, aber so etwas will keiner in diesem Augenblick wahr haben. Augen zu und durch!
Wir konnten uns an dem Ausblick fast nicht satt sehen und verbrachten den Rest des Tages bequem in der Sonne liegend und beobachteten die Neuankömmlinge. Gute Stimmung verbreitete eine internationale Gruppe junger Leute, die am nächsten Tag mit uns gleich weiter zum Kibo Hut marschierten, der Ausgangspunkt des Gipfelsturms. Zum Glück wusste in diesem Moment noch keiner wirklich, was uns da oben erwartet, was auch gut war.