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Mount Popa die 3. oder die Affen sind los

Nach zwei vergeblichen Anläufen, die mich immer nur an den Fuß des Vulkankegels des Mount Popa gebracht haben, hatte ich nicht mehr damit gerechnet einmal diesen Berg zu erklimmen. Beim ersten Besuch, war in den Menschenmassen eines religiösen Festes der Aufstieg unmöglich, beim zweiten Besuch machte der Kreislauf meiner Reisebegleiterin nicht mit. Aber wie sagt man so schön – aller guten Dinge sind drei!

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg von Bagan zum ca. 50 km entfernten Mount Popa. Die Straße ist erstaunlich gut ausgebaut gesäumt von Palmplantagen, deren Erzeugnisse am Wegesrand probiert werden können. Wir hielten bei der gleichen Familie wie die Jahre zuvor. Der Ochse drehte unermüdlich seine Runden, um das Palmöl zu produzieren und ein Sohn der Familie demonstrierte uns die Ernte des Palmwassers, aus dem Palmzucker, Palmwein und Palmschnaps hergestellt wird.

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Herstellung von Palmöl

Die verschiedenen Gärstufen des Palmweins in den Lehmkrügen und die sehr einfache Destille für den Palmschaps stehen zu Besichtigung und auch zur Verkostung bereit. Die Tochter des Hauses rührte währenddessen in grossen Pfannen gefüllt mit dem süßen Palmwasser, um daraus am Ende Bonbons herzustellen. Nach einem leckeren Tee und einem kleinen Snack ging es weiter zum Mount Popa.

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Herstellung von Palmwein, Palmschnapps und Palmzucker-Bonbons

Wie eine schwarze Säule erhebt sich der Vulkankegel mit der golden leuchtenden Pagode aus der Landschaft. Am Fuße ein kleines Dorf mit vielen Geschäften, in denen alle Dinge erstanden werden können, die ein burmesischer Pilger für den Aufstieg auf den Mount Popa benötigt. An diesem Tag machte das Dorf eher einen sehr verschlafenen Eindruck.

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Mount Popa – der Vulkankegel mit Pagode

Bevor wir uns über die endlos erscheinende überdachte Treppe auf den Weg nach oben machten, besichtigten wir ein Haus, in dem die verschiedenen Nats ausgestellt waren. Diese Region Myanmars gehört zum Zentrum der Nat-Verehrung. Nats sind eine Art von Geister, die zuständig sind für die Erfüllung von Wünschen oder Lösung von Problemen. Offiziell gibt es 37 Nats, allerdings hat jede Region noch weitere Nats. Viele davon waren zu Lebzeiten bekannt Persönlichkeiten, die unter mysteriösen Umständen verstorben sind. Mit Hilfe einer Art Medium nehmen die Menschen Kontakt zu den Nats auf und bringen für die Wunscherfüllung ihre Opfergaben dar. Je nach Anliegen, Wunsch oder Problem ist ein anderer Nat zuständig, dem dann gehuldigt wird.

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Nats am Mount Popa

Der Aufstieg auf den Mount Popa in der Mittagshitze war eine kleine Herausforderung. Am Fuße der Treppe mussten wie überall bei betreten einer religiösen Stätte die Schuhe ausgezogen und in einem kleinen Schließfach verstaut werden.

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Mount Popa – der Aufstieg

Vorsicht geboten ist vor den unzähligen frechen und diebischen Affen, die rund um den Berg ihr Unwesen treiben. Zwar wird die Treppe immer wieder gereinigt, aber man läuft immer wieder Gefahr in die Hinterlassenschaften der Affen zu treten. Die Einheimischen lieben es, die Affen mit den an der Treppe verkauften Erdnüssen zu füttern. Ein lautstarkes Spektakel, denn die Affen fallen in Horden über die Erdnüsse her und streiten sich um ihre Beute. Sonnenbrillen, Fotoapparate und sonstige losen Gegenstände sollten während des Aufstiegs in den Taschen verstaut werden, sonst verschwinden sie auf Nimmer-Wiedersehen unter lautem Geschrei der Affenhorden.

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Affen am Mount Popa

Der Tempel auf dem Gipfel ist nett anzusehen, aber der grandiose Ausblick über die Ebene entschädigte für den steilen Aufstieg ganz besonders. Diesmal hatten wir einen recht klaren Blick. Je nach Jahreszeit ist es sehr diesig, besonders wenn die Bauern im Frühjahr ihre Felder abbrennen und für die Aussaat vorbereiten.

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Ausblick vom Mount Popa

Für den Besuch des Mount Popa sollte man einen halben Tag einplanen, den Nachmittag kann man dann wieder mit Tempel- und Pagodenhopping in Bagan verbringen.

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