Bagan – Tempel und Pagoden soweit das Auge reicht. Durch die frühen Flüge, können die Reisetage voll ausgenutzt werden. Sofort spürte ich die besondere Atmosphäre dieses Ortes wieder. Entgegen meiner früheren beiden Besuche, hielten wir das Tempel- und Pagodenprogramm auf die schönesten un wichtigesten Bauwerke beschränkt. Entsprechend dem Motto „weniger ist mehr“.
Als erster Programmpunkt stand die prunkvolle Shwezigon Pagode auf dem Tagesplan. Früh am Morgen waren nur wenige Besucher unterwegs, sodass wir in aller Ruhe um die Stupa schlendern und den interessanten Ausführungen unseres netten Reiseführers lauschen konnten. Diesmal war es etwas anstrengend, da der gute Mann zwar einen riesigen Wortschatz hatte und auch gut erklären konnte, aber seine Aussprache war doch sehr gewöhnungsbedürftig. Er erklärte uns, dass früher an vielen Schulen die Englische Sprache quasi nur theoretisch gelehrt wurde. Die Lehrer waren keine Muttersprachler, waren noch nie im Ausland und hatten dementsprechend selbst Schwierigkeiten mit der Aussprache. Somit lag der Unterrichtsschwerpunkt auf dem Schreiben und stummem Lernen der Vokabeln. Durch die Öffnung des Landes und auch dem besseren digitalen Zugang hat sich das aber inzwischen sehr gebessert.
Weiter ging es zu den vielen kleinen Pagoden und den interessanten Tempeln. Durch das Erdbeben im August 2016 wurden einige der Bauwerke beschädigt, sodass überall Restaurierungsarbeiten im Gange waren.
Beim Htilominlo Tempel bestaunten wir die doch recht erdebensichere Bauweise, bei der die Ziegel teilweise hochkant verbaut wurden. Dies sollte den Mauern eine bessere Standfestigkeit im Falle eines Erdbebens geben, was es auch tut.
Auf dem Weg zum Ananda-Tempel bestaunten wir ein paar „schiefe Türmchen“, denen die doch recht häufigen Erdbeben im Leufe der Zeit zusetzten. Dazwischen auch immer wieder neu aufgebaute und restauriere kleine Pagoden. Leider gibt es bis heute keine einheitlichen Vorschriften für die Restaurierung und den Bau neuer Pagoden.
Der Ananda-Tempel hat sich komplett verändert. Nach einer jahrelangen Fassadensäuberung erstrahlt er wieder hell weiß. In einem anderen Post werde ich euch die Veränderung noch genauer zeigen.
Beim einem Besuch in Bagan sollte man sich auch eine der größeren Lackerware Werkstätten anschauen. Die Herstellung der Gegenstände ist hoch interessant, allerdings sind die Preise inzwischen irrsinnig gestiegen, da speziell die Touristen aus China jeden Preis zahlen. Während man vor einigen Jahren noch schöne Mitbringsel zu normalen Preisen erstehen konnte, verzichtete ich diesmal komplett auf den Einkauf.
Nach einem späten Mittagessen und Check-In im Hotel, genossen wir die Abendstimmung auf einer sehr kleinen Pagode. Um die Bauwerke zu schonen und die Touristenströme etwas zu lenken, dürfen inzwischen nur noch wenige Pagoden bestiegen werden. Trotzdem stockt einen immer noch der Atem, wenn Touristen in Badeschläppchen die schmalen und hohen Stufen der Pagoden erklimmen. Beim Aufstieg ist es in der Regel noch hell, aber nach Sonnenuntergang wird es schnell stockdunkel und der Abstiegt gestaltet sich dann sehr lautstark und abenteuerlich.