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Reisebericht Kambodscha – 6. Sihanoukville

Eintrag 6 – „Beachtime“

Heute Nacht haben mich die Mücken leer gesaugt. Von unseren europäischen Mückenschutzmitteln lassen sich diese Viecher hier gar nicht beeindrucken. Ich sehe aus, als hätte ich die Beulenpest. 

Das Frühstück im Hotel zu beschreiben, wäre vergebliche Liebesmühe, aber was will man für den Preis auch anderes erwarten. Trotz dem schlechten Kaffee sitze ich über eine Stunde mit einem sehr netten älteren Paar aus Kanada zusammen. Sie sind beide schon in Rente und während der kalten Winter in Kanada jedes Jahr mehrere Monate auf Tour durch Asien. 

Vor dem Hotel miete ich mir für einen halben Tag ein Tuktuk, um die Strände um Sihanoukville zu besichtigen. Vor allen Hotels und Gästehäusern lauert immer eine Meute mit ihren fahrbaren Untersätzen, um die Touristen durch die Gegend zu kutschieren. Nach harten Verhandlungen einigten wir uns auf einen Preis, bei dem jeder von uns das Gefühl hatte, dies sei ein „guter“ Preis. 
Goldene Löwen in Sihanoukville/ Kambodscha
Gemächlich tuckere ich los. Ein kurzer Fotostopp am größten Kreisverkehr von Sihanoukville, deren Mitte ein Monument mit 2 goldenen Löwen ziert und schon sind wir auf dem Weg zum „Sokha Beach“. An diesem Strand steht eines der wenigen mehr oder minder luxuriösen großen Hotels, das Sokha Beach Resort. Eine wunderschöne Strandbucht. Der Nachteil ist allerdings, dass man immer auf ein Gefährt angewiesen ist, wenn man außerhalb des Hotels essen gehen möchte. Weiter geht es zum „Independence Beach“, an dem das Independence Hotel im Baustil der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts die Landschaft verschandelt. Die weiteren Strände „Kospos Beach“, „Hawaii Beach“, „Victory Beach“ und der fast am Hafen gelegene „Mlopchrey Beach“ werden fast nur von der einheimischen Bevölkerung genutzt. 

 

Sokha Beach Resort
Strände um Sihanoukville – Kambodscha
Zum Mittagessen sitze ich wieder in einem Strandrestaurant am Ocheuteal Beach. Mein Fazit – es gibt hier um Sihanoukville zwar ein paar schöne Strände, aber da sagen sich wirklich Fuchs und Hase gute Nacht. Da gefällt mir der Rummelplatz hier wesentlich besser, hier gibt es wenigstens etwas zu schauen. Erschöpft sitze ich über 2 Stunden unter dem Sonnenschirm am Tisch, genieße das Essen und beobachte das Leben um mich herum. Kein Film könnte in diesem Moment spannender sein! Schon alleine die Schar kleiner Strandverkäufer, die lieber auf den Felsen am Wasser klettern, anstatt ihre Kettchen, Armbänder und Postkarten zu verkaufen, sind ein Schauspiel für sich. Wehe, sie werden von den großen Schwestern erwischt, dann gibt es gewaltig Ärger. Mit der Zeit schüttelt man schon am Stück den Kopf, da man zum x-ten Male von den jungen und älteren Strandverkäufern angequatscht wird – Massage, Maniküre, Pediküre, Früchte, Gemüse, Ketten. Armbänder, Postkarten,…
Den Nachmittag nutze ich, um mir die Bucht nebenan anzuschauen, 45 Minuten Fußmarsch pro Weg, erst am Strand entlang, dann noch über einen Hügel…die Bucht des „Otres Beach“ ist ganz nett, aber auch hier ist kaum etwas los. 2-3 kleine, sehr einfache Strandrestaurants, die Liegen und Schirme vermieten. Es wird gemunkelt, dass die Grundstücke an diesem Strand verkauft wurden und in den nächsten Jahren einige Hotels entstehen sollen.
Otres Beach Sihanoukville Kambodscha
Pünktlich zum Sonnenuntergang bin ich wieder zurück und genieße mein Abendessen am Strand.
Sonnenuntergang am Ocheuteal Beach Sihanoukville
Mit dem Geld ist das hier in Kambodscha so eine Sache für sich. Der US-Dollar und die einheimische Währung Riel sind beide gleichwertige Zahlungsmittel. In der Regel kosten die meisten Dinge glatte Dollarbeträge („Only one Dollar!!“). Bei krummen Beträgen bekommt man als Wechselgeld oft eine Handvoll Riel. Entweder man hantiert mit 2 Geldbeuteln oder wie ich mit der linken und rechten Hosentasche. Ich muss nur schauen, dass ich bis zur Abreise die Bündel Riel-Scheine wieder losbekomme.
Gerne wäre ich noch ein paar Tage in Sihanoukville geblieben, aber am nächsten Tag muss ich mit dem Bus wieder zurück nach Phnom Phen.
Zur Mittagszeit stehe ich wieder mit meinem Gepäck am Busbahnhof. Diese Fahrt ist allerdings nichts für schwache Mägen. Der Busfahrer verwechselt die Straße nach Phnom Penh mit einer Formel 1 Strecke und fährt wie ein Verrückter. Die Spuktütchen finden speziell bei den einheimischen Mitreisenden reißenden Absatz. In Phnom Penh steige ich wieder im gleichen Hotel ab. Heute scheint die Sonne und die Stadt sieht schon viel freundlicher aus als bei meinem letzten Besuch vor einigen Tagen. 

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