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Reisebericht Kambodscha – 1. Anreise nach Siem Reap

Eintrag 1: Anreise nach Siem Reap – „Von Null auf 32“

Von 0 auf 32, gemeint damit ist der Temperaturschock von der Abreise in Deutschland bei Schneefall und 0 Grad bis zur Ankunft in Siem Reap bei 32 Grad. Der Flughafen Siem Reap war sehr übersichtlich. 

 
Besonderen Unterhaltungswert hatte aber die Visaerteilung – auf neudeutsch nennt sich das „Visa on Arrival“. Da hatte es hier aber einer mit Arbeitsteilung oder vielleicht mit der Arbeitsbeschaffung sehr genau genommen!! 

Hinter einem langen hohen Holztresen, alles nagelneu und auf Hochganz poliert, saßen nebeneinander mindestens 10 kambodschanische uniformierte und äußerst streng dreinblickende Herren. Viele Asiaten sind im Vergleich zu uns Europäern bekanntlich nicht sehr groß, aber hinter dem langen hohen Tresen sahen sie aus wie „die 7 Zwerge“. Wie muss man sich diese Erteilung des „Visum bei Einreise“ nun vorstellen. Also, die Touristenmeute stürzte völlig undiszipliniert aus dem Flugzeug, rannte im Pulk zum Flughafengebäude zum ersten Schalter des langen Holztresens in der Eingangshalle. Dort mußte jeder Visapflichtige Reisende seinen Pass, seinen ausgefüllten Visaantrag mit Foto und 20 US-Dollar abgegeben.
Dann fieng die Maschinerie an zu laufen. Der Erste Zollbeamte behielt die 20 Dollar ein und schobt den Pass mit dem Visaantrag zum nächsten. Der Zweite schrieb eine Quittung über die 20 Dollar, der Dritte klebte den Visaaufkleber in den Pass, der Vierte trug den Namen des Reisenden auf das dafür vorgesehene Feld im Visaaufkleber ein, der Fünfte verglich den Namen des Antragsformulars mit dem eingetragenen Namen des Visaaufklebers im Pass, der Sechste knallte einen Stempel auf das in den Pass eingeklebte Visum, der Siebte kontrollierte noch einmal alles, dann lief der Pass weiter über den Achten, Neunten bis zum Zehnten (muss ja alles seine Ordnung haben!!), der dann die Namen aus den Pässen vorlas, was sehr zur Erheiterung der wartenden Menge vor seinem Schalter beitrug. Trotz Ausspracheprobleme einiger Namen bekam wirklich jeder Reisende seinen eigenen Pass wieder zurück. Aber wer meint, dass es damit getan war, der hat sich aber getäuscht!!! Noch einmal anstehen in einer langen Schlange an einem Schalter. Dort wurden der Pass und das Visum noch einmal ganz genau angeschaut. Auch die ausgefüllte „Arrival Card“ wurde genau kontrolliert und zum Abschluss noch ein Schnappschuss. Dann stolperte man zum Gepäckband, auf dem die Koffer, Taschen und Pappkartons der Mitreisenden schon ihre Runden drehten. Das Highlight war aber die Abgabe der Zollerklärung. Noch ein mühsam ausgefüllter vermeintlich wichtiger Zettel. Auf dem Weg aus dem Zollbereich stand mitten im Weg ein Plastikkorb, ähnlich eines rundengroßen Wäschekorbes – weit und breit kein Zöllner zu sehen. In diesen Korb wurde im Vorbeigehen die Zollerklärung geworfen. Ein besonderer Abfallkorb sozusagen. Nach all den akribischen Kontrollen hatte nicht nur ich den Sinn darin nicht verstanden.

 

 747 der Thai – Start Frankfurt – Flughafen Siem Reap – Kambodschanisches Tuktuk

Zu meiner Erleichterung wartete vor dem Gebäude schon mein Fahrer, der mich zum Gästehaus bringen sollte. Die Tuktuks sind in Kambodscha anders gebaut als in Thailand. Während in Thailand das ganze Fahrzeug aus einem Guss ist, ist das Gefährt in Kambodscha eine Art Rikschaanhänger, der an ein Moped angehängt wird. Da diese Konstruktion nicht so wendig und vor allem auch viel schwerer ist, ist die Fahrt auch entsprechend langsamer und gemütlicher. In Ruhe kann der Verkehr beobachtet und sich gewundert werden, was so alles auf Mopeds, Fahrrädern und Tuktuks transportiert werden kann. Das Transport-Highlight dieser Fahrt – 3 ausgewachsene geschlachtete Schweine, die rücklings auf den Gepäckträger geschnallt waren.

 Ta Som Guesthouse Siem Reap
 
Das Gästehaus machte einen ordentlichen Eindruck, alles geputzt und gewienert. Nur das „Bad“ war etwas gewöhnungsbedürftig, da sich auf einem gefühlten halben Quadratmeter Toilette, Waschbecken und nur ein Duschkopf an der Wand befinden. Beim Duschen wird wohl alles geflutet und ich konnte nur hoffen, dass der Abfluss im Boden nie verstopft sein wird.
 „Familienkutsche“
Siem Reap ist eine noch recht beschauliche Stadt, an allen Ecken und Enden wird gebaut. Die Baustellen darf man aber nicht genauer anschauen, sonst sieht man im Geiste Bauarbeiter von klapprigen Bambusgerüsten stürzen… Angenehm war auch auch der Rechtsverkehr, der mir rechts-links Schwachen schon ein Gefühl der Sicherheit gab. So kam auch ich sicheren Fußes zum Markt. Ich erstand einen Reiseführer, der die einzelnen Tempel der Anlage von Angkor beschreibt. Die Bücher waren hier alles billige Kopien, aber für diese Zwecke völlig ausreichend. So, nun konnte es losgehen, ich war gerüstet für den dreitägigen Tempelmarathon. Angkor in allen Farben, Formen und Variationen.

 Siem Reap

 

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